Der kälteste Winter seid Jahrzehnten und wir sind mittendrin statt nur dabei!
Unser New York Abenteuer startet mit einem unbequemen Flug, jeder von uns eingekeilt im mittleren Sitz der Dreierreihen. Leider haben wir keine Sitze mehr zusammen bekommen und so schlagen wir uns durch den 5 stündigen Flug mit Sitznachbarn, die Mario Barth in seinen Comedy-Auftritten nicht besser hätte beschreiben können; ältere Herrschaften, die komisch riechen und beim eindösen fast auf meine Schulter sinken.
Egal, wir sind endlich da und eine winterliche Kälte und auch schon die ersten Schneeflocken begrüßen uns. Schnell den Leihwagen abgeholt und dann fix ins Hotel und etwas essbares suchen. Es ist bereits 16 Uhr als wir landen und so können wir uns heute nicht mehr aufraffen noch großartig etwas zu erkunden. Dafür schaffen wir es hervorragend, uns bei der Suche nach etwas essbarem, in Newark (dort ist unser Hotel, weil Mirko ja nun mal zum arbeiten hier ist und dort die Fabrik ist, zu der er muss) bei eisigem Wind zu verlaufen, um uns schließlich doch im Subway in unserem Hotel wieder zu finden.
Aber am nächsten Tag habe ich mir vorgenommen die Stadt, die niemals schläft, zu erkunden.
Ich gehe also nach dem Frühstück zurück in unser Hotelzimmer und nachdem ich in den Nachrichten gesehen habe, dass ausgerechnet heute 10-15 cm Neuschnee und bis zu -20°C erwartet werden, packe mich ein wie eine Zwiebel. Ich benutze fast alle Strickjacken, die ich mit habe und ziehe lieber noch eine Strumpfhose unter meine Jeans. Zum Glück haben wir unsere Winterjacken aus Deutschland mitgebracht, ansonsten hätten wir es wohl nicht überlebt.
Nach 15 Minuten Zugfahrt bin ich in NEW YORK. Heute auf dem Plan: Time Square, MoMA (Museum of Modern Art), 5th Street, Public Library und wenn ich es schaffe der Central Park.
Aber mein aller erstes Vorhaben war dann doch erst einmal: Handschuhe kaufen!
Und die habe ich auch gebraucht, wie ihr euch vorstellen könnt. Es hat geschneit, als wolle es nie wieder aufhören und ich habe mich durch die Straßen gekämpft, denn natürlich war es auch noch super windig. Ich habe mir einen Regenschirm gekauft der gleich am ersten Tag schon im Müll gelandet ist, weil er es nicht geschafft hat gegen diese Windböen anzukommen.
Teilweise bin ich in manche Läden einfach nur reingegangen, weil ich mich aufwärmen musste. Auf den Straßen herrschte noch mehr Chaos als (ich gehe davon aus) sonst so und viele Autofahrer sind an Kreuzungen aus ihren Autos gehuscht und haben schnell ihre Windschutzscheibe wieder freigeschaufelt, da die Scheibenwischer schon festgefroren waren. Natürlich entstand hinter diesen Autos ein wahres Hupkonzert und es sind sogar Leute ausgestanden nur um zu meckern.
Dafür war es am Folgetag schon gleich morgens beim aufstehen sonnig und Schneefrei. Juchu. Erst habe ich mich gar nicht getraut den Vorhang aufzumachen, da ich dachte ich sitze heute im Hotel fest, bei meterhohem Schnee. Aber Glück gehabt! Also wieder alle meine Klamotten übereinander geschichtet und los ging es in den 2. Tag.
Dank des tollen Wetters konnte ich ein paar Plätze noch einmal besuchen und vernünftige Erinnerungsfotos machen, wie dieses hier vom Time Square.
Herrlich, ich erforsche heute mit viel mehr Spaß die Stadt, denn ich habe keine golfballgroßen Schneeflocken mehr, die mir ins Gesicht peitschen.
Ich war heute so euphorisch und wollte so viel sehen, dass ich mich von den flinken New Yorkern habe anstecken lassen und fast an jeder Ampel bei Rot rüber gehuscht bin...keine Zeit zu warten. Dafür wurde ich auch gleich schön angehupt und das auch noch von einem echten, gelben New Yorker Taxi; das kann also auch von meiner To-Do Liste gestrichen werden.
Ich habe mir also heute die Zeit genommen noch einmal den Time Square und die 5th Avenue abzulaufen und ein bisschen die Sonne zu genießen. Trotzdem war es immer noch so kalt (wie man auf der Temp-Anzeige beim Time Square Bild sehen kann: 9° F das sind ungefähr -13°C) und so habe ich beschlossen mich in das NY Subway-System zu stürzen, um zu meinem absoluten Platz 1 auf meiner Liste zu kommen.
Das Guggenheim Museum. Nicht unbedingt wegen der Bilder die hier ausgestellt werden, sondern eher wegen der Architektur. Und es hat sich gelohnt, ich war und bin immer noch begeistert.
Und aufgewärmt habe ich mich auch, weshalb es weiter ging und ich mich dem NY-Flair mit seinen unglaublich engen und hochbebauten Straßen hingegeben habe. Selbst der Qualm aus den Gullys (der übrigens nicht gerade angenehm riecht), den man immer in Filmen in den engen Gassen aufsteigen sieht, hat in mein New York Bild gepasst.

Nachdem ich mir ein kleines Café gesucht habe (es war wieder an der Zeit mich aufzuwärmen) und hier entspannt meinen Milchkaffee in einem riesigen Becher geschlürft habe, bin ich sogar gleich in ein Gespräch verwickelt worden. Eigentlich habe ich stumpf auf mein Handy geschaut, um meine ganzen gemachten Bilder zu bestaunen, trotzdem hat mich eine ältere Frau, die neben mir am Tisch saß gefragt, ob der Milchkaffee schmeckt. Sie ist am überlegen, ob sie sich auch einen bestellt, ist sich aber nicht sicher, denn manchmal schmecken diese Dinger ja nicht. Ich konnte sie beruhigen, dass dieser sehr lecker ist. Ihr war dann aber doch der Becher zu groß und sie hat sich was anderes bestellt und mir erzählt, wie gerne sie doch in NY lebt und die Kälte genießt.
Daran gewöhne ich mich immer mehr, offene redselige Menschen, die auf einen zukommen :)
Tag 3. Heute auf dem Zettel, die Brooklyn Bridge, Chinatown, Springstreet und der Stadtteil Soho (eine Empfehlung meiner beiden Freundinnen Janina und Marie, die NY bereits schon erobert haben).
Und heute stand auch wieder U-Bahnfahren auf dem Programm. Ich glaube ich habe ein leichtes Trauma, da ich in Hamburg so viel U-Bahn gefahren bin und nicht von unangenehmen Menschen verschont geblieben bin. Aber wenigstens war es hier warm.
Obwohl ich gestern schon ein Ticket gekauft habe und eigentlich weiß, wie es geht habe ich mich heute etwas blöd angestellt und mir wurden schon merkwürdige Blicke zugeworfen, weil ich den ganzen Laden aufgehalten habe. Merkwürdige, keine bösen Blicke! Hier haben die Menschen alle einfach keine Zeit. An diese "alles etwas langsamer machen Einstellung" der Kalifornier kann man sich ziemlich schnell gewöhnen und das fällt einem richtig auf, wenn man in dieser hektischen Stadt ist. Schnell, schnell Ticket kaufen und in die U-Bahn stürmen....wir haben doch keine Zeit!

Naja, nachdem ich es dann doch geschafft habe mir ein Ticket zu besorgen und flink durch die Drehkreuze gehuscht bin, habe ich sogar gleich die richtige Bahn gefunden. Schnell reingesprungen bevor die Tür schließt und los ging es. Eine singende Frau, die mit ihrem kleinen Taschenradio und dem Lied "Let's twist again" den Zug unterhalten hat (nicht jeder war begeistert) hat mir die Fahrt versüßt. Und dann war ich endlich da! Mit Hilfe von Google Maps auf meinem Handy habe ich mich durch wirren Nebenstraßen gefädelt und einen tollen Blick auf die Brooklyn Bridge erhaschen können.
Am nächsten Tag (Freitag) war Mirkos letzter Arbeitstag hier und wir konnten noch Abends zusammen unsere gemeinsame Erkundungsreise starten.
Zum Glück geht es Mirko wieder besser. Prompt bei der Landung hat er einen Rückschlag bekommen und seine Grippe war wieder da. Mussten uns am ersten Abend noch durch den Schneesturm kämpfen, um bei einer Pharmacie Medikamente zu kaufen und sein leiden zu lindern.
Dafür gehts ihm passend zum Wochenende wieder besser und wir haben uns entschieden so richtig Tourimäßig eine Bustour mit diesen Doppeldeckerbussen zu machen.
Vorher haben wir uns aber noch die Brooklyn Brigde von oben angesehen, dass habe ich am Vortag nicht mehr geschafft, denn ich hatte zu befürchten, dass mir meine Füße abfrieren.
Da sind wir nun auf der Brücke bei strahlend blauem Himmel.
Und auch die roten Treppen beim Time Square mussten mit auf unser Bild.
Abends startete dann unsere erste Bustour durch Lower Manhattan und Brooklyn. Unser Tourguide war einmalig und hat uns mit unterhaltsamen Sprüchen und teilweisen sinnlosen Kommentaren durch NY geführt.
Das Problem an diesen Bussen ist: sie sind oben offen und somit unbeheizt. Also ging es nach der 2 stündigen Tour zum aufwärmen in den M&Ms Shop, weil wir es sonst nicht mehr zum Zug geschafft hätten.
Egal, so konnten wir hier auch noch ein paar Bilder machen und uns das Riesensortiment an M&Ms ansehen. Doch nachdem ich seid Tagen wieder fast nur von Starbucks lebe, waren mein Speckröllchen am Bauch und ich uns einig, hier nur zu gucken und nicht zu kaufen...
...und schon einmal die Freihaitsstatue zu bewundern.
Um am nächsten Tag dann die richtige im Vergleich zu sehen. Heute ging unsere Bustour weiter und natürlich standen die größten Sehenswürdigkeiten wie eben die Freiheitsstatue, Empire State Building, Ground Zero etc. auf dem Zettel.
Leider, leider wollte das Wetter heute nicht mehr so, wie wir und Schnee und Kälte haben uns zittern lassen. Deshalb nur ein Foto aus der Ferne und keine Fahrt mit der Fähre. Auch das Empire State Building hätte sich nicht gelohnt, weil man bei dem Schneesturm nichts hätte sehen können.
Dafür haben wir uns noch einen kleinen Abstecher in die Central Station gegönnt und dieses tolle Bauwerk bewundert.
Von hier aus haben wir uns noch ein kleines "italienisches" Restaurant gesucht, was ein perfekter Abschluss für unseren aufregenden Trip war.
Am nächsten Tag ging es also wieder ab zum Flughafen und zurück nach Hause in die Sonne!
Es war ein toller, aufregender, wenn auch sehr kalter Trip in eine fast unbeschreibliche Stadt und bestimmt nicht der Letzte.
Doreen und Mirko